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Erektile Dysfunktion (Erektionsstörungen, Impotenz)

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Was ist eine Erektile Dysfunktion?
Was sind die Ursachen der Erektilen Dysfunktion?
Was sind die Symptome von Erektionsstörungen?
Wie erkennt der Arzt eine Erektile Dysfunktion?
Wie wird die Erektile Dysfunktion behandelt?
Wie kann Mann einer Impotenz vorbeugen?
Wie sind die Heilungschancen bei Erektiler Dysfunktion?

Was ist eine Erektile Dysfunktion?

Die männliche Sexualität kann durch eine Reihe von Störungen beeinträchtigt werden. Ein Beispiel ist die Erektile Dysfunktion, umgangssprachlich auch oft als Impotenz oder Erektionsstörung bezeichnet. Zu beachten ist, dass die Impotenz ein sehr allgemeiner Begriff ist. Er bezeichnet lediglich das Unvermögen, den Beischlaf auszuüben (Impotentia coeundi).

Eine Erektile Dysfunktion bedeutet, dass der Penis nicht mehr ausreichend steif wird oder zu früh wieder erschlafft. Eine Erektion lässt sich nicht erreichen beziehungsweise nicht aufrechterhalten. So ist ein befriedigender Geschlechtsverkehr oft nicht mehr möglich. Die sexuelle Lust (Libido) kann aber bei den Männern durchaus vorhanden sein.

Erektionsstörungen hat jeder Mann einmal. Mit dem Alter können sie allerdings zunehmen. Von Erektiler Dysfunktion sprechen Mediziner, wenn ein Mann innerhalb von sechs Monaten bei etwa 70 Prozent der versuchten Geschlechtsverkehre erfolglos bleibt, weil er keine ausreichende Erektion erreicht.

Wie häufig die Impotenz bei Männern wirklich ist, ist unklar – die Dunkelziffer ist hoch, weil viele keinen Arzt aufsuchen. Das Universitätsklinikum Frankfurt schätzt, dass die Impotenz etwa 20 bis 25 Prozent der Männer im Alter von 65 Jahren betrifft. Insgesamt liege die Zahl der Männer mit Erektionsstörungen bei drei bis fünf Millionen.

Was sind die Ursachen der Erektilen Dysfunktion?

Eine Erektion ist ein komplexer Vorgang, bei dem Blutgefäße, Nervensystem, Hormone und Muskeln zusammenspielen müssen. Eine Erektile Dysfunktion kann demnach verschiedenste Ursachen haben.
Die Erektile Dysfunktion kann ohne nachweisbare Ursache oder als Folge einer anderen Erkrankung auftreten –  in 50 bis 80 Prozent ist dies der Fall. Die wichtigsten Krankheiten, die mit einer Erektionsstörung verknüpft sein können, sind:

  • Gefäßverkalkung (Arterienverkalkung, Arteriosklerose): Sie ist die häufigste Ursache der Impotenz. Es fließt nicht genug Blut in den Penis
  • Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK, Raucherbein)
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus): Die Gefäßwände „verzuckern“ und es kommt nicht genug Blut im Penis an.
  • Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)
  • Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
  • Nierentransplantation
  • Prostatavergrößerung
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Testosteronmangel: schwächt die Erektionsfähigkeit
  • Neurologische Erkrankungen, z.B. Multiple Sklerose, Morbus Parkinson, Schlaganfall stören die Signalübermittlung
  • Bandscheibenvorfall: beeinträchtigt die Weiterleitung der Nervenimpulse
  • Hoher Nikotin- und Alkoholkonsum
  • Medikamentennebenwirkungen( z.B. Betablocker gegen Bluthochdruck)

Operationen können ebenfalls zu einer Erektilen Dysfunktion führen. Hier werden manchmal die Nervenbahnen vom und zum Penis geschädigt. Ein Beispiel ist die Prostataentfernung bei Männern mit Prostatakrebs. Auch Verkehrsunfälle mit Verletzungen von Genitalien, Becken oder der Wirbelsäule kommen als Ursachen der Impotenz in Frage.

Aber auch die männliche Psyche spielt bei der Entwicklung einer Erektilen Dysfunktion eine Rolle. Mediziner gehen davon aus, dass in bis zu 30 Prozent der Fälle psychische Ursachen wie Depressionen, Stress, Ängste, Hemmungen, fehlendes Selbstbewusstsein, Schuldgefühle, Partnerschaftskonflikte und Versagensängste zur Impotenz führen können.

Was sind die Symptome von Erektionsstörungen?

Eine Erektile Dysfunktion lässt sich daran erkennen, dass  sich der Penis nicht mehr ausreichend für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr versteift oder dass ein Mann die Erektion nicht aufrechterhalten kann. Manchmal treten neben der Impotenz auch andere sexuelle Funktionsstörungen wie der vorzeitige Samenerguss (Ejaculatio praecox) oder der verzögerte Samenerguss (Ejaculatio retarda) auf.

Wie erkennt der Arzt eine Erektile Dysfunktion?

Bei einer vermuteten Impotenz heißt es für Männer, ihre Scheu und Ängste zu überwinden und einen Arzt aufzusuchen. Erektionsstörungen können auch ein Hinweis auf eine Erkrankung sein, zum Beispiel Diabetes mellitus. Erster Ansprechpartner ist ein Urologe oder Androloge.

Am Anfang der Diagnostik steht eine ausführliche Befragung des Betroffenen (Anamese). Der Arzt stellt unter anderem persönliche Fragen zum Sexualleben, Medikamenteneinnahme und Vorerkrankungen. Es folgt eine körperliche Untersuchung, vor allem von Penis und Hoden. Weiteren Aufschluss über die Ursache der Erektionsstörungen geben Blut- und Hormontests.

Mittels Ultraschall (Penis-Doppler-Sonografie bzw. Duplex-Sonografie) lassen sich die Blutgefäße des Penis sowie die Blutzufuhr und der Blutabfluss bestimmen. Zu besseren Beurteilung wird ein Medikament injiziert und eine Erektion künstlich ausgelöst.

Nokturne penile Tumeszenz-Messung (NTP): Hier zeichnet ein Gerät nachts unwillkürliche Erektionen auf. Gemessen werden Erektionsdauer und die Steifigkeit des Penis. So können Ärzte zwischen organischen und psychischen Ursachen der Erektilen Dysfunktion unterscheiden.

Schwellkörper-Injektionstest (SKIT): Mit der Methode lassen sich die Funktionsfähigkeit der Schwellkörper, die Versorgung der Penisarterien und die Verschließbarkeit der Venen beurteilen.

Wie wird die Erektile Dysfunktion behandelt?

Bei den meisten Männern löst eine andere Grunderkrankung die Erektile Dysfunktion aus. Diese sollte zuerst behandelt werden. Sind Medikamente der Grund für die Impotenz, sollten Männer versuchen, auf ein anderes Präparat umzusteigen (in Absprache mit dem Arzt!).

Es gibt eine Reihe verschiedener Therapien bei Erektiler Dysfunktion. Die wichtigsten sind:

Medikamentöse Therapie: Am häufigsten werden heute Phosphodiesterase-Hemmer (PDE-5-Hemmer) bei Erektiler Dysfunktion eingesetzt. PDE-5-Hemmer entspannen die glatten Muskelzellen in den Schwellkörpern, sorgen für eine ausreichende Blutzufuhr und damit eine Erektion. Die Medikamente steigern aber nicht die sexuelle Lust.

Bei einem nachgewiesenen Testosteronmangel helfen Sexualhormone. Das Testosteron wird als Injektion, Gel, Pflaster oder Tablette zugeführt

Yohimbin stammt aus der Rinde eines westafrikanischen Baums und gilt im Heimatland als Aphrodisiakum. Wie Yohimbin genau wirkt, ist unbekannt. Die Substanz wird vor allem bei leichten organischen und psychischen Störungen der Erektionsfähigkeit eingesetzt.

Schwellkörper-Autoinjektions-Therapie (SKAT):  Bevor die PDE-5-Hemmer auf den Markt kamen, war SKAT die Therapie der Wahl. Der Mann injiziert sich selbst vor dem Geschlechtsverkehr mit einer dünnen Nadel ein Medikament in einen Schwellkörper des Penis. Eingesetzte Wirkstoffe sind Prostaglandin E1 oder Papaverin. Beide Substanzen lassen die glatte Penismuskulatur erschlaffen und ermöglichen eine verstärkte Blutzufuhr in die Schwellkörper.

Transurethrale Applikation vasoaktiver Substanzen (MUSE): Männer verabreichen sich selbst den Wirkstoff Prostaglandin E1 über einen in die Harnröhre eingeführten Plastik-Applikator. Das Medikament entspannt die glatten Muskeln im Penis, die Schwellkörper werden stärker durchblutet und es kommt zu einer Erektion.

Vakuum-Erektionspumpen sind mechanische Erektionshilfen. Auf den Penis wird ein Zylinder aufgesetzt und ein Unterdruck erzeugt. Der Penis füllt sich mit Blut und es kommt zur Erektion.
Operative Verfahren: Manchmal helfen Schwellkörperimplantate sowie Arterien- und venenchirurgische Eingriffe gegen die Erektile Dysfunktion.

Psychologische Betreuung und Psychotherapie helfen, wenn die Ursache der Erektilen Dysfunktion psychischer Natur ist. Auch die Partnerin sollte einbezogen werden, denn eine Erektionsstörung betrifft auch sie.

Wie kann Mann einer Impotenz vorbeugen?

Gezielte Schutzmaßnahmen vor einer Erektilen Dysfunktion gibt es nicht. Als allgemein vorbeugend gelten ausgewogene Ernährung (viel Obst und Gemüse, ungesättigte Fettsäuren, Vollkornprodukte, mehr Fisch als Fleisch), ausreichende Bewegung und ein normales Körpergewicht.  Nikotin genießen Männer am besten gar nicht und Alkohol in Maßen. Außerdem sollten Männer bestehende Grunderkrankungen wie Diabetes, Arteriosklerose oder Bluthochdruck behandeln lassen.

Wie sind die Heilungschancen bei Erektiler Dysfunktion?

Wichtig ist es, die Grunderkrankung zu behandeln oder sogar zu heilen, die zur Erektilen Dysfunktion führt. Grundsätzlich steigen die Heilungschancen, je früher ein Mann mit Erektionsstörungen einen Arzt aufsucht. Es gibt heute viele Behandlungsmöglichkeiten, die wieder ein normales Sexuallebens ermöglichen. Phosphodiesterase-Hemmer (PDE-5-Hemmer) weisen eine Erfolgsquote von bis zu 80 Prozent auf. Sie sind bei körperlich bedingten und als Unterstützung bei psychisch bedingten Erektionsstörungen die Medikamente der Wahl. Zudem haben sie relativ geringe Nebenwirkungen.


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